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Im Takt der Musik

Der berühmte erste Generaldirektor des Savoy war der legendäre Hotelier Cesar Ritz. Als Ritz 1890 ins Savoy kam, brachte er jede Menge Ideen mit, die sich in den populären kontinentaleuropäischen Hotels bewährt hatten. Da die britische Oberschicht dort gern den Sommer verbrachte, wusste er genau, was diese Klientel am meisten schätzte. Eine seiner ersten Anordnungen lautete, in den öffentlichen Bereichen solle stets Musik gespielt werden. „Musik”, so Ritz, „überbrückt unangenehme Gesprächspausen“. Also wurden Musiker eingestellt, und im Savoy ertönte fortan sanfte Hintergrundmusik. Meist waren es kleine Kapellen wie beim Militär, die beliebte Hits der damaligen Zeit spielten.

Der Aufstieg der Abendgesellschaft mit Tanz

Eines Abends im Jahr 1912 begann die Band, eine besonders beliebte Melodie zu spielen, und ein mutiges Paar stand auf, um in der kleinen Lücke zwischen den Tischen zu tanzen. Schnell war klar, dass die Möglichkeit, nicht nur zu speisen, sondern auch zu tanzen eine wünschenswerte Ergänzung des abendlichen Unterhaltungsangebots wäre. Als das Hotel daraufhin eine Tanzfläche in der Mitte des Thames Foyers einrichtete, geschah das pünktlich zum Ausbruch des großen Tangofiebers im Jahr 1913. Wie überall im trendigen London tanzten die Gäste des Savoy zwischen den Gängen ihres Dinners Tango, bis der Erste Weltkrieg ausbrach. Und während des Krieges tanzten sie weiter, um für ein paar Stunden der düsteren Realität jenseits des Kanals zu entfliehen.

Die Savoy-Bands und die BBC

Kurz nach Kriegsende wurde William de Mornys Leiter der Unterhaltungsabteilung. Er stellte neue Musiker ein, die genau die moderne Musik spielten, von der er wusste, dass sie ein jüngeres Publikum ansprechen würde. Aus New York warb er ein komplettes Ensemble für lateinamerikanische Musik ab, das in London schnell in die Savoy Havana Band umbenannt wurde. Er hielt sowohl in Großbritannien als auch in Amerika Ausschau nach populärer Musik, engagierte die besten Musiker und gründete die Savoy Orpheans, ein neues Tanzorchester unter der Leitung von Debroy Somers. Zufällig wurde 1922 die neue Rundfunkanstalt British Broadcasting Company eingerichtet, und ihre ersten Aufnahmestudios lagen am Savoy Hill, direkt gegenüber dem Savoy. Die BBC brauchte Sendeinhalte, und zum Glück gab es diese ganz in der Nähe. Die Savoy-Bands waren ab Oktober 1923 auf Sendung und bald überall im Land bekannt, wo man die BBC-Übertragungen empfangen konnte. In der Zwischenzeit expandierte die Unterhaltungsabteilung und buchte zur Ergänzung des abendlichen Unterhaltungsprogramms nun auch Kabarettkünstler.

Carroll Gibbons und Frank Sinatra

In der Hoffnung, bei den Savoy Orpheans mitspielen zu dürfen, besuchte der junge amerikanische Pianist Carroll Gibbons 1924 das Hotel. Er wurde der berühmteste Bandleader, den das Savoy je hatte. Gibbons übernahm die Leitung der 1931 neu zusammengesetzten Savoy Orpheans bis 1950 und war anschließend bis zu seinem Tode im Jahr 1954 Direktor der Unterhaltungsabteilung. Er wurde nicht nur dank der jahrelangen Übertragungen durch die BBC berühmt, sondern komponierte 1928 auch seine eigene Erkennungsmelodie, Garden in the Rain. Der Text des beliebten Liedes stammt von James Dyrenforth. Frank Sinatra, der sein Leben lang Stammgast im Savoy war, kam 1962 nach London, um zehn Songs für sein Album Sinatra Sings Great Songs From Great Britain aufzunehmen. Zu Ehren des legendären Bandleaders aus seinem Londoner Lieblingshotel wählte er als siebten Titel Garden in the Rain aus.

Die Zeiten ändern sich …

In späteren Jahren, als das jüngere Publikum bei Abendgesellschaften mit Tanz auch modernere Künstler erwartete, waren die Headliner eher Popstars wie Cilla Black, Sandie Shaw oder die New Seekers. Sie alle traten 1970 bei Kabarettabenden im Savoy auf.

… doch das The Savoy spielt weiter

Mit dem Aufkommen neuer Clubs und Diskotheken in den 1970er-Jahren gingen die traditionellen Abende mit Dinner, Tanz und Kabarett im Savoy 1980 zu Ende. An der lang etablierten Livemusik in den öffentlichen Bereichen hält das Hotel jedoch bis heute fest, denn unangenehme Gesprächspausen dürften den Lauf der Zeit überdauert haben.